Multilinguale Grammatiken im ,,Grammatical Framework''
Vorlesung mit Tafelübung CIS, WS 2012/13
Hans Leiß
Inhalt
Das ,,Grammatical Framework'' (GF) ist ein von A. Ranta u.a. (Göteborg) entwickeltes System
zur Programmierung und Anwendung von Grammatiken. Die Morphologie, Testlexika und
wesentliche Teile der Syntax von fast 20 Sprachen sind in GF implementiert. Eingaben in
jeder dieser Sprachen können in eine gemeinsame abstrakte Syntax analysiert und von dort
in jede der anderen Sprachen übersetzt werden.
GF hat eine ausdrucksstarke abstrakte Syntax, die auf der Typentheorie von P. Martin-Löf
beruht, und ein über kontextfreie Grammatiken weit hinausgehendes Format für die konkrete
Syntax der Einzelsprachen.
In der Vorlesung soll vorgestellt werden, was die Vorzüge von GF als Programmiersprache
sind, was der Umfang der vorhandenen Grammatiken ist und wie sie in Modulen strukturiert
sind, wie die konkreten Grammatiken der verschiedenen Sprachen mit der abstrakten Syntax
in Beziehung stehen und wie man ,,Sprachfamilien'' als Ebene zwischen konkreter und
abstrakter Syntax programmieren kann. Beispiele zur Implementierung interessanter
Phänomene aus der Morphologie und Syntax verschiedener Sprachen sollen gezeigt
werden. Schließlich soll erklärt werden, wie man die vorhandenen Grammatiken als
Programmbibliotheken verwendet, um eine ,,Anwendungsgrammatik'' mit selbstgewählter Semantik
zu implementieren.
Organisatorisches
Vorlesung:
Mo, 16-18
Raum A 119, Geschwister-Scholl-Platz 1
Tafelübung:
Do, 12-14
Rechnerraum Takla-Makan/Gobi, Oettingenstr.67
Mentorenstunde:
Di, 13-14
Raum C 110, Oettingenstr.67
Fragen Sie während der Vorlesung und der Tafelübung, wenn Sie etwas nicht
verstehen! Kommen Sie in die Mentorenstunde, wenn Sie eine längere Frage
oder ein größeres Verständnisproblem haben.
Es werden möglichst jede Woche Übungsaufgaben gestellt, die Sie allein oder in einer
Gruppe lösen sollten. (Lösungsabgabe: in der Tafelübung) In der Tafelübung wird eine
korrekte Lösung am Rechner oder an der Tafel erklärt, Fragen zur Vorlesung geklärt und
weitere Beispiele behandelt.
Aufgaben: